26 Februar 2007

Abendtrunkkarte Nr.2

Abendtrunkkarte Nr.1


Anna und Daniel zeichnen immer so schöne Frühstückskarten.
Siehe : http://fruehstueckskarte.blogspot.com
Aber ich hab morgens zum Zeichnen keine Zeit.
Den Kaffee muss ich trinken aus dem werden keine wach-aquarellirrten Karten.
Ich zeichne abends und dann trink ich noch dazu.
Darum "Abendtrunkkarte".

18 Februar 2007

Der Hilfskaplan



























Jeden Donnerstag um 16°° Uhr geht der Hilfskaplan in sein Gemeindehaus.
Dort ist Seniorenkaffee, eine heitere Ü 70 Party.
Der Ablauf des Nachmittags ist immer der Gleiche.
Es beginnt mit der Begrüßung dann werden 2 Lieder gesungen gefolgt von einer kleine Ansprache. Danach gibt es Kaffe und Kuchen und das allseits beliebte Bingospiel.
Der Hilfskaplan ist ein unauffälliger Mann, er grinst ein wenig zuviel und trägt weder Uhr noch Ring. Er achtet sorgfältig darauf das unter der schwarzen Sutane kein bunter Freak hervorschaut.
Nur sein Bruder und sein Freund der Domprälat wissen das er sich im Internet unter dem Namen „Schrank Fulz“ herumtreibt.

12 Februar 2007

Silberstiftzeichnung

Die Silberstiftzeichnung
In Eric Hebborn‘s Kunstfälscherhandbuch und Walter Koschatzky‘s Kunst der Zeichnung hatte ich von der Silberstiftzeichnung gelesen.
Sie stammt aus der Zeit vor der Erfindung des Bleistifts.
So etwas antiquiertes wollte ich auch mal versuchen.
Im Silberschmiedegeschäft neben der Sparkasse kaufte ich ein Stück Silberdraht, Bleistiftminen dick, 4 cm lang.
Silberstiftzeichnungen brauchen ein grundiertes Papier. Carta tinta nennt sich die stilechte Grundierung aus Knochenpulver, Bleiweiß und Gelatine.
Nun wollte ich keinen Dürer fälschen, eine einfache Grundierung tut es auch und etwas Chinesisch-Weiß hatte ich zu Hause.
Die Spitze des Silberdrahtes habe ich fein gerundet damit er das Papier zerkratzt oder zerreißt.
Der Strich erscheint auf dem Papier als feines Hellgrau und oxidiert später ins Braune oder Schwarze.
Aber über Nacht wurde der Silberstrich auf meiner Zeichnung nicht dunkler.
Auch nach einer Woche nicht. Er blieb blaß und hell.
Ich bügelte die Zeichnung und ruinierte mir bei der Gelegenheit den Teppichboden.
Aber dunkler wurde die Zeichnung nicht.
Im Internet fand ich unter „Silber oxidieren“ viele Einträge zum Putzen von Tafelsilber. Oder von Leuten die über ihre so schnell schwarz anlaufenden Silberschmuck klagten.
Das Fazit war : Menschen die gerne und viel Knoblauch essen laufen die Silberringe schneller schwarz an. Es liegt an den Schwefelverbindungen in ihren Ausdünstungen.
Nach dieser Information ging ich in die Hirschapotheke um Sulvur zu kaufen.
Der Apotheker fragte wieviel brauchen Sie ? Zwei Teelöffel genügen. Was wollen sie damit ? Silber schwärzen sagte ich. 5g. Schwefel kosteten 20 Cent.
Zunächst streute ich ihn über das Bild und ließ ihn eine Nacht liegen. Das brachte nix. Dann löste ich Schwefel in Alkohol und pinselte ihn auf, auch nix.
Danach mischte ich ihn unter Eigelb und strich die Zeichnung damit ein, weil man mit Silberlöffeln keine Eier essen soll. Ergebniss so lala......
Was alte Zeichnungen über Jahrhunderte oxidieren , das schaffe ich mit keinen Trick über Nacht.
Aber nächste Woche gehts weiter, dann kommt der Auftritt der Schwefelleber.

04 Februar 2007

Harmensz


Harmensz wollte mit sich selbst ins Reine kommen.
Er kannte er einen Ort, der fern vom Lärm der Welt war.
Dort ging er hin.
Nur der Klang seiner Schritte und die schwere Tür waren auf dem Flur zu hören.
Harmensz setzte sich mit den Rücken zum Fenster. Er hörte jetzt seinen schweren Atem und das dumpfe Summen der Stille. Vielleicht war es auch nur sein funktionierendes Nervensystem.
An diesen Ort, hatte sich Harmensz gewünscht weil er hoffte hier Ruhe und etwas Klarheit, über sich und den ganzen Rest, zu finden.
Jetzt, wo er hier war, kam es ihm noch schöner vor.
Seinen Alltagskram sah er kleiner und kleiner werden.
Nun sollten sie einschlagen: die Sternschuppenschauer erkenntnisreicher Geistesblitze.
Aber was er sah : war nur der tanzende Staub im schräg einfallenden Licht.
Eine behagliche Schläfrigkeit schöner Träume und das Gefühl warmer Sonne im Rücken stimmten ihn milde.
Es fiel ihm aber immer noch nichts ein. Irgendwann stand Harmensz auf und ging weg.
Ich fand an dem Platz wo er saß einen Zettel, auf dem zu lesen stand :
"Wie mache ich es, ohne es tun zu müssen ?"