14 März 2009

FÄHRENODE


„Die sicherste Anlage“ :sprach der Fährenpfleger,
„ist und bleibt der Fähranleger“!

Schau da geht im nu
Die Fährenschranke
auf und wieder zu.

Sind die Fähren gut bemannt
fahren sie konstant
von Land zu Land.

Gleitend übers Wasser tragen
sie Mensch, Ding, Rad und Wagen.

Fähren die sich still begegnen,
und im vorüberziehn mit Dieselschwaden segen.

Für einen Augenblick lang, sind sie Eins.
Kurzer Zauber eines Scheins.
Um dann wieder Zwei zu werden.
Kurz ist das Glück, lang sind die Beschwerden.

Fast eine Übung in Lebenszweck.
Aus aufeinander-zu wird voneinander-weg.

Zum Schluss der Fährenpflegers gute Kunde:
In vier Minuten geht die nächste Runde.

08 März 2009

Schreiben mit Licht






Im Kino sah ich den Film :Im Winter ein Jahr.
Sepp Bierbichler spielte einen Maler.
In einer Szene fuchtelt er im Dunkeln mit einer Taschenlampe.
Später ist dies Gefuchtelt dann als Namenszug auf einem Foto lesen.
So etwas wollte ich auch machen.
Eine gute Idee: für eine kleine Aufmerksamkeit,- ein persönliches Geschenk.
Für solche Fotos braucht man einen gescheiten Fotoapparat.
Meiner schafft so etwas nicht, mit 1-2 Sekunden maximaler Verschlusszeit bekomme ich keinen Namen in die Luft gefuchtelt.
Also rufe ich Freund Kai an der hat einen prima Fotoapparat.
Ein Atelier habe ich nicht.
Aber im Garten hinterm Haus ist es einigermaßen finster, solange die Bewegungsmelder aus bleibt.
Die elektrischen Sicherungen für den Bewegungsmelder sind im Sicherungskasten der Nachbarin.
Deswegen ein kleines Gespräch mit der Nachbarin und danach eine Probeverdunkelung von Hof und Garten.-Alles Prima,alles Dunkel.
Die Nachbarin sagte: Wenn die Fotos fertig sind würde ich sie gerne mal sehen.
Am folgenden Donnerstag war Neumond.
Kai kam und schraubte den Fotoapparat auf das Stativ.
Wir machten das erste Bild dann fing an zu Regnen.
Kai zog mit Kamera und Stativ in den Fahrradschuppen um.
Und ich fuchtelte, mit der Taschenlampe, Namen in die Regennacht.
Die Verschlusszeit der Kamera war viel länger als ich es für das Schreiben brauchte.
So war noch Zeit zum Faxen machen die Kai mit abblitzte ehe der Verschluss wieder zuging.
Von 35 Aufnahmen waren am Ende 4-5 zu gebrauchen.
Im Photoshop habe wir sie noch umgekrempelt da alles doch spiegelverkehrt geschrieben war.
Tags darauf zeigte ich stolz die Bilder der interessierten Nachbarin.
Sie war ganz erstaunt über deren Schönheit.
Weiter erzählte sie mir:
Die Nachbarn Visavis hätten mich beobachtet wie ich im Dunkeln mit der Taschenlampe herumfuchtelte und es hin und wieder blitzte.
Sie glauben nun ich sei verrückt.
Weil ich versuchte mit meiner Lampe Außerirdischen geheime Zeichen zuzusenden.
Dabei haben sie gerade ihre Tannen weggenommen und neuen Rasen ausgesät und wenn jetzt ausgerechnet dort der Raumkreuzer
landet ist alles im Arsch.
Jetzt wollen sie mir meine Taschenlampe weg nehmen.
Aber ich habe mich gewehrt.
Und Ihnen nur meine Batterien gegeben.
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Nein,Nein meine Nachbarn Visavis sind keine Bösen,
Wahnvorstellungen haben sie keine.
Aber sie passen auf und sehen alles.